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Meniskusverletzungen

Risse und Anrisse des Meniskus zählen zu den häufigsten Verletzungen des Kniegelenks. Bei der Behandlung steht die Erhaltung des Meniskus im Vordergrund.

Die Zwischenräume des Kniegelenks werden durch den Innen- bzw. Außenmeniskus abgefedert. Gleichzeitig dienen die Menisken zur Stabilisierung, wobei besonders das sogenannte Meniskus-Hinterhorn hoch beansprucht wird. Würde der Meniskus entfernt werden, würde bei Belastung des Kniegelenks ein vielfach höherer Druck auf Knochen und Knorpel ausgeübt.

Der Innenminiskus ist von Verletzungen weitaus häufiger betroffen als der Außenminiskus.

Ursachen und Symptome

Meniskusverletzungen (Risse und Anrisse) werden verursacht durch Verschleißerscheinungen, die aufgrund mangelnder oder fehlender Durchblutung und Versorgung des Gewebes nicht mehr abheilen/regenerieren, durch übermäßige Verdrehung z.B. bei Unfällen, die zum Zerreißen des Meniskusgewebes führen.

Reißt der Meniskus bei einem Unfall, macht sich dies meist durch sofort auftretende Schmerzen, vor allem bei Beuge- und Drehbewegungen bemerkbar. Handelt es sich um einen Verschleiß, sind die Symptome in der Regel nicht so leicht erkennbar. Die Schmerzen treten bei Belastung auf und steigern sich allmählich. Zudem kann sich das Kniegelenk instabil anfühlen bzw. können schmerzhafte Bewegungseinschränkungen vorliegen.

Die Diagnose der Meniskusverletzung erfolgt durch Erhebung der Krankengeschichte, eine genaue körperliche Untersuchung mit speziellen Meniskus-Tests, Röntgendiagnostik, Ultraschall und meist Kernspintomografie.


Therapie und Behandlungen

Bei der Behandlung der Meniskusverletzungen ist das oberste Ziel, den Meniskus soweit möglich zu erhalten, um einem erhöhten Verschleiß des Gelenks vorzubeugen.

Operative Therapie

1. Minimalinvasive Meniskusnaht

Wenn das Meniskusgewebe noch ausreichend durchblutet, nicht gequetscht oder degeneriert ist, wird der Riss arthroskopisch über moderne Nahtankersysteme, die aus einem speziellen Kunststoff (PEEK) und dünnen, nicht resorbierbaren Fäden bestehen, genäht, und der Meniskus so vollständig erhalten.

Nachteil der Methode ist eine aufwändigere Nachbehandlung und längere Belastungs- bzw. Sporteinschränkung: nur Teilbelastung und nur Teilbeugung und -streckung für 4-6 Wochen; keine sog. "Knie-Sportarten" für weitere 2-3 Monate (Fußball, Handball, Leichtathletik, Squash, Tennis, Skifahren etc.). Diese Operationsmethode lässt sich bis höchstens Mitte 40 mit guten Erfolgsausichten durchführen.

2. Meniskusteilentfernung

Sollte sich herausstellen, dass das Gewebe keine Chance hat, wieder anzuheilen, muss der degenerierte und gerissene Teil des Meniskus entfernt werden. Der "Restmeniskus“ wird belassen und geglättet. Vorteil der Methode ist, dass die Nachbehandlung relativ problemlos verlaufen wird.

Bereits nach wenigen Tagen ist Belastung und Krankengymnastik erlaubt. Nach ca. 2-3 Wochen werden Sie, natürlich in Abhängigkeit von weiteren Schäden im Kniegelenk, kaum mehr Einschränkungen verspüren.

Die muskuläre Erholung wird allerdings erst nach Monaten vollständig sein. Nachteil der Methode ist, dass die Belastung des Knorpels, auf dem der Meniskus sitzt, durch die Teilentfernung beträchtlich ansteigt. Der Wert verdoppelt sich z.B. bei einer Totalentfernung. Somit besteht ein sehr viel höheres Verschleißrisiko (insbesondere bei zusätzlicher erblicher Vorbelastung), das nur durch Verringerung oder besser durch Vermeidung von Maximalbelastungen reduziert werden kann (keine „Knie-Sportarten“, kein Übergewicht!).

Meniskustransplantation

Die derzeit noch in der Erprobung befindliche Meniskustransplantation kann erst in den nächsten Jahren zu einer brauchbaren Therapieform entwickelt werden. Im Augenblick fehlen Beweise, dass die Techniken dauerhaft - auch im Sport - zu funktionsfähigem Meniskusersatzgewebe führen und damit ein Arthroserisiko ausschließen kann. Bei jungen Patienten mit massiven, nicht mehr nähbaren Schäden ist sie jedoch eine gute Option.